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Januar 18, 2011 / ph_m

Erweiterte Mediennutzung als Kuckucksei?

Farbfernsehen, Stereoton, VHS-Recorder, Satellitenfernsehen, DVD-Player, Festplattenrecorder, Dolby Surround, die Umstellung von 4:3 auf 16:9, LCD TV, Blue Ray, HD-Auflösung. Diese Innovationen haben unsere Wohnzimmer zu einem multimedialen Ort gemacht. Internet-TV ist die neue Errungenschaft, welche vor unserer Wohnzimmertüre auf Einlass wartet. Aber wer soll diesen Dienst nutzen? Ist dies die eine Entwicklung, die unser Wohnzimmer zu einem um das Internet erweiterten Medienraum umfunktionieren wird?

Radio und Fernsehen bleiben bis dato immer noch die meistgenutzten Medien. Dies bestätigen auch die Ergebnisse der letzten ARD/ZDF Langzeitstudie (Heft 12/2010). Die Nutzung des Internets steigt parallel bei der breiten Bevölkerung an. Anhand dieser Daten lässt es sich vermuten, dass klassische Medien mit dem Internet bald verschmolzen sein werden. Mediatheken der Rundfunksender geben hier bereits einen ersten Einblick. Der Recorder wird somit ausgelagert und der zeitunabhängige Konsum dieser Inhalte wird durch die Ortsunabhängigkeit erweitert. Mit Internet-TV (AppleTV und GoogleTV) wird der Medieninhalt des Internets ins Wohnzimmer verlagert und somit von den Faktoren Zeit und Ort abgekoppelt. Der Ort beschreibt in diesem Fall das lokale Medienangebot. Bis dato konnte über Satelliten auch weltweiter Senderempfang realisiert werden, wobei hier der Medieninhalt auf kommerzielle Fernsehsender beschränkt ist. Anders ist es bei den Internet-TV Angeboten. Erweitert werden die durch Video und Streamingportale, wie zum Beispiel YouTube, welche abseits der Professionalität auch den Amateurismus beinhalten. Die Erweiterung der Medienangebote scheint damit auch unendlich zu werden. Die Revolution ist also vorbereitet.

Wird die Mediennutzung aber näher betrachtet, so erscheint die Revolution des TV nicht mehr so heroisch. Wie bereits erwähnt, liegen die klassischen Medien noch vor der Nutzung des Internet. Bei genauerer Betrachtung wird festgestellt, dass die breite Masse lokale Medien für die Informationsbeschaffung verwendet. Auch wenn die neuen Möglichkeiten vorbereitet sind, so werden lokale Medien immer den Vorzug haben. Es scheint, als ob das neue Medienangebot nur für eine relativ kleine, “fortschrittliche” Gruppe an Personen interessant ist. Es mag eine Verschmelzung dern Medien Internet, Fernsehen und Radio zwar vorbereitet sein, doch wird dieses wahrscheinlich erst mit dem Aussterben der “Digital Immigrants” in der Masse verwendet werden. Bis dahin bleiben wahrscheinlich klassische Medien vorrangig und die Erweiterung ein “nettes Feature” – aber auch nicht mehr.

 

Januar 11, 2011 / ph_m

Musik als „New Media“?

Was sind neue Medien? Wir benutzen diesen Begriff täglich ohne eigentlich über die Definition, die Semantik  nachzudenken. In Bezug auf Musik scheint es doch sinnvoll zu sein.
Der Begriff „Neue Medien“ scheint mit der einer direkten Interaktionsmöglichkeit des User/der Userin verbunden zu sein. Dennach wäre alle andere Medien eigentlich „Alte Medien“. In Punkto Musik scheint mir eine solche Trennung jedoch etwas einseitig. Es würde vereinfacht gedacht bedeuten, dass der User am musikalischen Ergebnis direkt teilnimmt. Die produzierte Musik geht unverändert vom Sender zum Empfänger. Ein interessanter Ansatz ist die veränderte Distribution und die Auswahlmöglichkeit. Die Mp3 Revolution und Napster haben hier Mitte bis Ende der 90er Jahre den entscheidenden Grundstein für eine neue Möglichkeit der Distribution gelegt. Web 2.0 ist nun allgegenwärtig und aus der täglichen Nutzung nicht mehr zu entfernen. Filesharing, Streaming und direkter Download von Musik wurden durch das Web 2.0 ermöglicht. MySpace und Co. bringen die „Garagenbands“ direkt ins Wohnzimmer der anderen. Web 2.0 hilft dem Medium Musik durch die Online-Community der Distribution neue Flügel zu verleihen.
Musik an sich scheint noch ein altes Medium zu sein, doch der Umgang und die Nutzung von Musik hat eine Änderung erfahren. Die Distribution hat sich also grundlegend verändert. Sie ist interaktiv geworden. Fragen über Fragen werfen sich auf an dieser Stelle. Wer ist die Online-Community? Ist die Distribution wirklich neu, oder hat sich altes Verhalten nur in das WWW verlegt? Welche Bedeutung bekommt das Streaming durch die Entkoppelung des physischen Raumes durch fortschreitende Mobiltechnologien? usw.

Kurzlink
http://bit.ly/es9JTo

Dezember 19, 2010 / ph_m

Opener

Music and New Media sind schwierige Worte in Zeiten wie Diesen. Musik ist zu einem universellen Container geworden. Das Besondere ist verschwunden und neue Funktionen machen sich um die Musik breit. Kaufhaus und Co. nötigen uns zu einer Dauerberieselung, der wir uns nicht entziehen können. Die Digitalisierung des täglichen Lebens ermöglicht uns jedoch eine erweitere Nutzung von Musik. Diese Erweiterung der Musiknutzung scheint der Tod der analogen Musikwiedergabe zu sein. Mit Produktionsende des Sony Walkman ist eine weitere analoge Ära zu Ende gegangen. Es ist jedoch müssig zu diskutieren was nun der bessere und originärere Weg des Musikkonsum sei. Die Digitalisierung der „Welt“ ist eine beschlossene Sache und die Diskussion über das analoge Vergnügen  (Schallplatte, ec.) mag ein netter Zeitvertreib für Verfechter dieser Technologie sein, aber auch nicht mehr. Die Erweiterung der Musiknutzung durch die „Digitalisierung des Alltags“ scheint mit der zunehmenden Vernetzung (WWW) der Personen, stationär und mobil, eine Basis gefunden zu haben. Wohin sich diese erweitete Musiknutzung bewegen wird ist der Gegenstand dieses Blogs.